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„Suezkanal auf Schienen“ – eine neue Ära für den ägyptischen Personen- und Güterverkehr

08.11.2022 – 16:40

DB International Operations, Teil der DB E.C.O. Group, hat einen Milliardenauftrag für den Betrieb und die Instandhaltung des ersten Hochgeschwindigkeitsnetzes in Ägypten erhalten. Der „Suezkanal auf Schienen“ verbindet das Mittelmeer und das Rote Meer und läutet eine neue Ära im Personen- und Güterschienenverkehr in Ägypten ein.

Suezkanal auf Schienen: Zeremonie zur Vertragsunterzeichnung in  Scharm el-Scheich
v.l.n.r.: Niko Warbanoff (CEO DB E.C.O. Group), Frank Hartmann (Deutscher Botschafter), Mustafa Madbuli (Premierminister), Kamel al-Wazir (Transportminister), General Sherif Hassan Lail (Vorsitzender NAT), Ahmed Elsewedy (Präsident und CEO Elsewedy Electric)

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Die DB International Operations (DB IO)wurde mit der Unterzeichnung der entsprechenden Verträge am 08. November 2022 mit dem Betrieb und der Instandhaltung eines neuen Bahn- und Hochgeschwindigkeitssystems in Ägypten beauftragt. Die Zeremonie fand im Rahmen der UN-Klimakonferenz 2022 in Scharm el-Scheich statt. Anwesend waren Premierminister Mustafa Madbuli, Transportminister Kamel al-Wazir, der Deutsche Botschafter Frank Hartmann sowie Vertreter des lokalen Projektpartners Elsewedy Electric (eines der größten ägyptischen Infrastrukturunternehmen) und der DB E.C.O. Group.

Suezkanal auf Schienen: die neuen Strecken werden das Mittelmeer und das Rote Meer vebinden
Das Projekt wird das Mittelmeer und das Rote Meer verbinden und umfasst eine Strecke von 2.000 km mit drei Linien und ca. 60 Stationen.
Suezkanal auf Schienen: Kolleg:innen der DB International Operations vor Ort in Ägypten
Kolleg:innen der DB International Operations vor Ort v.l.n.r. Nadim Hassoun, Niko Warbanoff, Janna Piorr, Dieter Michell-Auli, Elena Pramesberger und Andreas Wegerif

Eine neue Ära für den ägyptischen Schienenverkehr

Auch der „Suezkanal auf Schienen“ genannt, wird das geplante Projekt das Mittelmeer und das Rote Meer verbinden und damit eine neue Ära im Bahntransport in der Region einläuten. Es umfasst eine Strecke von 2.000 km mit drei Linien und ca. 60 Stationen und soll in Zukunft Passagiere und Güter mit bis zu 230 km/h bzw. 120 km/h befördern.

Gegenstand des zunächst auf 15 Jahre angelegten Betreibervertrags der DB IO ist die Linie 1: Die 660 km lange sog. „Green Line“ verläuft von Mersa Matruh am Mittelmeer nach Ain Sokhna am Roten Meer über Kairo und den im Bau befindlichen neuen Verwaltungs- und Regierungssitz Ägyptens „New Administrative Capital“.

Neben den Metropolen des Landes profitieren auch Vororte und kleinere Gemeinden von der Anbindung an das Bahnnetz und der daraus resultierenden gesteigerten sozialen Mobilität des Landes. Klein- und Familienunternehmen erhalten neue Geschäftsmöglichkeiten und der Zugang zu Arbeitsplätzen, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen wird verbessert. Der Güterverkehr zwischen den Häfen und dem Landesinneren kann zudem durch das neue Bahnsystem nachhaltiger und effizienter gestaltet werden.

Deutsches Bahn-Knowhow ist weltweit gefragt

Nach den Großaufträgen in Kanada und Indien ist das Vorhaben in Ägypten mit einem Auftragswert im einstelligen Milliardenbereich das dritte große internationale Betreiberprojekt für die DB IO im Jahre 2022.

Sie wird mit dem Projektpartner Elsewedy Electric den Betrieb von Infrastruktur und Fahrzeugen für den Hochgeschwindigkeits-, Regional- und Güterverkehr sowie die Instandhaltung der Bahnhöfe und Werkstätten auf der „Green Line“ übernehmen. Mitte 2022 hatte Siemens in einem Konsortium einen Vertrag zur Errichtung der Bahninfrastruktur und Lieferung von Zügen erhalten, was vielfältige Chancen zu technologischen Kooperationen bietet, um neue Planungs- und Betriebsansätze zu entwickeln.

Suezkanal auf Schienen: Chaos im Nahverkehr der ägyptischen Metropole Kairo
Verkehr in der ägyptischen Hauptstadt Kairo

Bedeutender Impact für Menschen und Klima

Ägypten ist ein rasant wachsendes Land. Bis zum Jahr 2050 wird mit einem Anstieg der Bevölkerung von rd. 105 Mio. auf 160 Mio Einwohner:innen gerechnet. Das neue, hochkapazitative Bahnsystem, dessen Betriebsstart im Jahr 2025 geplant ist, wird die zentrale Säule im nachhaltigen Ausbau der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur Ägyptens und soll als regionales Leuchtturmprojekt für die Verkehrsverlagerung im Personen- und Güterverkehr dienen.

Neben einer Reisezeitersparnis von mind. 50% für rd. 30 Mio. Einwohner:innen allein durch die „Green Line“  leistet das Projekt gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit und des Klimaschutzes. Die Nutzung von erneuerbaren Energien im Vergleich zu Bus-, Auto und nicht elektrifiziertem Bahnverkehr hat eine CO2-Reduzierung um 70% zum Ziel.

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