Das Konsortium DBCC Transport unter der Leitung von Deutsche Bahn International Operations wurde mit dem Betrieb einer Güterverkehrstrecke in Uruguay beauftragt. Diese ist Teil eines großen staatlichen Investitionsprogramms rund um ein neues Zellstoffwerk. Niko Warbanoff, Vorsitzender der DB E.C.O. Group, hat sich vor Ort ein Bild gemacht.
273 Kilometer, aus der Landesmitte bis zum Hafen von Montevideo im Süden, reicht die Güterverkehrsstrecke, die für Uruguay nachhaltige Impulse für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt verspricht. Ab 2023 sollen hier jährlich zwei Millionen Tonnen Zellstoff auf der Schiene transportiert werden. Voraussetzung dafür ist die umfassende Erneuerung der Strecke nach höchsten Sicherheits- und Umweltstandards.
Der uruguayische Transportminister José Luis Falero und der Ministerpräsident des Departments Canelones Prof. Yamandú Orsi leiteten am vergangenen Mittwoch in Juanico, Department Canelones, Uruguay symbolisch den Baubeginn für ein neues Betriebs- und Instandhaltungswerk ein, das an der Strecke errichtet wird. Der Zeremonie wohnten ebenfalls Niko Warbanoff sowie Vertreter von DBCC Transport bei. Warbanoff erklärte: „Wir freuen uns, dieses wirtschaftlich wichtige und nachhaltige Projekt in Uruguay mit der gebündelten Bahn-Kompetenz der DB E.C.O. Group zu unterstützen.“
Das internationale Konsortium ist für die Modernisierung verantwortlich und wird im Anschluss auch den Bahnbetrieb und die Instandhaltung maßgeschneiderter Güterwagen und Triebfahrzeuge verantworten. DBCC Transport besteht aus dem spanischen Bauunternehmen Cointer Concesiones, dem uruguayischen Logistikspezialisten Christophersen Group und Deutsche Bahn International Operations, Teil der DB E.C.O. Group. Die Bauüberwachung während der Streckenmodernisierung leistet DB Engineering & Consulting, ebenfalls Teil der DB E.C.O. Group.
Effizient: Vom Werk zum Hafen in die Welt
Auftraggeber für das Großprojekt ist das finnische Forst- und Papierunternehmen UPM, das im Rahmen eines staatlichen Investitionsprogramms ein neues, hochmodernes Zellstoffwerk in Paso de los Toros, Uruguay errichtet. Das Werk ist durch die Güterverkehrsstrecke direkt mit ebenfalls neu errichteten Hafenterminals in Montevideo verbunden. Dies ermöglicht einen effizienten Transport des Rohstoffs, der weltweit und insbesondere in Europa und Asien stark nachgefragt wird.
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Das Projekt ist Teil eines gewichtigen Investitionsprogramms in Uruguay. Es soll 10.000 nachhaltige Arbeitsplätze schaffen und das Bruttoinlandsprodukt um 2 Prozentpunkte steigern. Die Modernisierung der Eisenbahnstrecke läutet dabei eine neue Ära des Schienengüterverkehrs im Land ein. Neben Zellstoff sollen zukünftig auch andere Rohstoffe auf der Schiene transportiert werden. Die staatliche Eisenbahngesellschaft Uruguay A.F.E. entwickelte bereits 2021 zusammen mit Privatunternehmen Szenarios zur Verlagerung von Güterverkehr vom Fluss Rio Uruguay sowie der Straße auf die Schiene.
Stakeholdermanagement und strenge Umweltauflagen
Das Programm zur Errichtung des Zellstoffwerks und der Hafenterminals sowie zur Modernisierung der Eisenbahnstrecke wurde von UPM im Dialog mit lokalen Stakeholdern und Communitys entwickelt. In Uruguay gilt ein strenges Umweltrecht; die ökologischen Auswirkungen des Programms wurden durch die staatlichen Behörden geprüft und werden im Laufe des Betriebs weiter überwacht. Die zum Zellstoffwerk gehörenden Plantagen, bepflanzt mit schnell und nachhaltig nachwachsendem Eukalyptus, wurden auf ehemaligem Weideland angelegt und verdrängen keine nativen Waldbestände.